Der Bundesverband für die Immobilienwirtschaft (BVFI) bemängelt weiterhin eine effektive fehlende Förderung zur Bildung von Wohneigentum und fordert eindringlich die Einführung eines Eigenkapitalersatzdarlehens. „Seit langem plädieren wir für effektive Maßnahmen zur Erhöhung der Eigentumsquote in Deutschland. Für die Altersabsicherung geringerer Einkommensklassen und damit zur Vermeidung der vielfach beschworenen drohenden Altersarmut ist dies unabdingbar. Bisherige Förderprogramme des Staates zeigen leider keine Wirkung. Das Baukindergeld, dessen Förderzeitraum zum 31. März 2021 ausgelaufen ist, hat in den vier Jahren seiner Existenz als Instrument versagt. Auch eine aktuelle Analyse von Immowelt belegt dies. Nach ihr deckte das Baukindergeld in über der Hälfte von 397 untersuchten Stad- und Landkreisen nur weniger als fünf Prozent der Kauf- und Nebenkosten,“ so Jürgen Engelberth, Vorstandsvorsitzender des BVFI.
Das Mietkaufmodell des DIW, durch eine Empirica-Studie für den Verband der Privaten Bausparkassen e. V. jetzt wieder im Gespräch, überzeugt ihn ebenfalls nicht. Bei diesem soll der Staat das Risiko einer Vollfinanzierung übernehmen und per Bau von Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern Wohnraum zur Verfügung stellen. Die monatliche „Miete“ gilt als Tilgungsrate, so dass der Mieter mit der Zeit zum Eigentümer wird. Voraussetzungen wären die direkte Weitergabe der Negativzinsen für Staatsanleihen und minimierte Baukosten. „Letztlich geht es um sozialen Wohnungsbau. Mietkäufer wären auf das vorgegebene Immobilienangebot beschränkt und wie vormals stünde die Frage der Auswahl der Berechtigten im Raum, die bereits in der Vergangenheit oft für Unmut gesorgt hat. Es ist an der Zeit, neu zu denken und zu handeln.“
Engelberth weiter: „Das größte Problem eines Immobilienkäufers besteht fast immer im fehlenden Eigenkapital. Daran scheitern viele Kaufabsichten. 20 bis 30 Prozent der Kaufsumme sollte das mitgebrachte Eigenkapital betragen, sonst lehnen Banken eine Finanzierung ab. Die fehlenden Mittel könnte ein Eigenkapitalersatzdarlehen abdecken, ausgegeben beispielsweise durch die KfW.” Die Vorteile liegen Engelberth zufolge auf der Hand. Anders als beim Baukindergeld wäre ein Eigenkapitalersatzdarlehen keine verlorene Subvention, sondern würde komplett an den Staat zurückfließen. Mit einem Darlehen von zum Beispiel 30 Prozent der Kaufsumme, maximiert auf 100.000 Euro bei Ledigen und 200.000 Euro bei Verheirateten, würden viele tausend einkommensschwache Menschen in die Lage versetzt, Eigentum zu bilden. Zudem würde die Bauwirtschaft weiter angekurbelt und auch für Investoren wäre das Modell interessant. Die erforderlichen Mittel dürften aufgrund der Politik des billigen Geldes der europäischen Zentralbank kein Problem darstellen. Auch als Bürgschaft wäre dieses Darlehen denkbar, ohne großen bürokratischen Aufwand.
Laut Statista lag Deutschland 2020 im Schnitt bei lediglich rund 50 Prozent Eigentumsquote und bildete damit das Schlusslicht in der EU. Eine Allensbach-Umfrage für die Sparda-Bank weist eine Wohneigentumsquote insbesondere bei unteren und mittleren Einkommen bis zu einem Monatsnettoeinkommen von 3.000 Euro zwischen 22 und 50 Prozent aus.
Über den BVFI
Der BVFI Bundesverband für die Immobilienwirtschaft e.V. hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Verbände für die Immobilienbranche entwickelt. Er wurde 2010 in Frankfurt am Main gegründet und vertritt die Interessen von Immobilienunternehmern, -investoren sowie -maklern. Für seine Mitglieder bereitet der Verband eine Vielzahl von gesetzlichen Änderungen und die Ergebnisse einer lebhaften Rechtsprechung praxisnah auf. Daneben bietet der BVFI eine Vielzahl von Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten, Events, Weiterbildung und Vertriebsunterstützung.
Quelle: BVFI (sw)
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