Seit Jahresbeginn haben sich die Zinsen für Hypothekendarlehen verdreifacht. Beim Immobilienkauf kommt es daher jetzt mehr denn je auf eine gute Finanzierung an. Die Konditionen unterscheiden sich nicht nur je nach Institut, sondern auch in der Art der Finanzierung. Vergleichen lohnt sich.
Schwankungen bei den Baufinanzierungszinsen sorgten für einen kleinen Lichtblick bei Darlehensnehmern. Im Sommer 2022 zeigte sich sogar ein temporärer Rückgang in der Zinsentwicklung. Baugeld wurde etwas günstiger. Die durchschnittliche Darlehenshöhe stieg wieder etwas an und beträgt jetzt durchschnittlich 300.000 Euro. Die Standardrate für ein Darlehen über 300.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf lag im August bei 1.275 Euro. Vor einem Jahr zahlten Kreditnehmer für ein Darlehen dieser Größenordnung noch 788 Euro – das waren nur rund 62 Prozent der jetzigen Rate. Dieser Unterschied wirkt sich inzwischen auf den Immobilienmarkt aus. Kaufinteressenten verhandeln hartnäckiger über den Preis, Immobilienverkaufende müssen ihre Preiserwartungen anpassen.
Wer jetzt ein Neubauvorhaben, eine Sanierung oder den Kauf einer Immobilie finanzieren will, hat mehrere Möglichkeiten die monatliche Belastung zu beeinflussen. Eine davon ist die Zinsbindung. Darlehensnehmer sichern ihren Zinssatz inzwischen für einen deutlich kürzeren Zeitraum als im Vorjahr. Ein längere Zinsbindung kostet einen Zinsaufschlag, ist aber auch sicherer als eine kurze. Um trotz höherer Bauzinsen und weiterhin hoher Immobilienpreise den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, starten Darlehensnehmer vermehrt mit einer niedrigeren Tilgung. Die durchschnittliche Tilgung liegt derzeit knapp über zwei Prozent. Trotz höherer Darlehenssummen bleibt der Beleihungsauslauf, das ist der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert, weiterhin konstant bei rund 81 Prozent. Käufer bringen also weiterhin verhältnismäßig viel Eigenkapital in die Finanzierung ein.
Stiftung Warentest macht darauf aufmerksam, dass Bausparkassen gerade eine Comeback erleben. Aktuell verlangen sie meist 1,5 bis 2,5 Prozent als Darlehenszins – nicht mehr als im Jahr zuvor. Wichtig zu wissen: Für Sparer, die heute einen Vertrag abschließen, werden diese Konditionen auch noch in fünf oder zehn Jahren gelten.
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