Die Fördermaßnahmen für energetische Sanierungen im Bestand greifen nach Ansicht des BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter zu kurz. Der Verband fordert eine gesonderte Förderung, die die Kostenlast bei Modernisierung in Wohnungseigentümergemeinschaften abfedert.
Deutschlands Bestandsgebäude sollen in Zukunft deutlich energieeffizienter werden. Dies gilt auch für einen Großteil der rund 10 Millionen Eigentumswohnungen hierzuladen. Der BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e. V., dessen Mitglieder rund 15% des Bestandes an Eigentumswohnungen betreuen, bemängelt fehlende Fördermöglichkeiten. Der Verband fordert ein gesondertes Förderprogramm, das die komplexe Beschlussfassung und die Kostenlast in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) berücksichtigt.
Förderung energetischer Sanierungen im Bestand nicht ausreichend
„Selbst die breite Mittelschicht kann sich die energetische Sanierung ihres Wohnungseigentums kaum leisten“, erklärte BVI-Präsident Thomas Meier auf einer Veranstaltung. Damit es auch in Deutschlands Eigentumswohnungen mit der Wärmewende klappe, brauche es zielgenaue Unterstützung durch den Bund, die angesichts der gewaltigen Herausforderungen finanziell deutlich umfassender ausgestattet werden müsse als die bisherigen Hilfen.
Forderung eines gesonderten Programms
Erforderlich sei ein spezifisches Programm: „Die aktuellen Fördermittel mögen für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser funktionieren, doch auf die Kostenlast und die Komplexität der Entscheidungsprozesse in größeren Eigentumswohnungsanlagen sind sie einfach nicht zugeschnitten“, betonte Meier.
Komplexe Beschlussfassung in WEGs
Anders als Hausbesitzer sind Wohnungsbesitzer an die Entscheidungen ihrer Eigentümerversammlung und deren Fristvorgaben gebunden. Wie Rückmeldungen aus der Praxis zeigen, können etliche WEGs die Fördermittel des Staates nicht ohne Weiteres nutzen, da sie sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen zur Beschlussfassung halten müssen. Zudem müssen Sanierungsmaßnahmen mit einer Vielzahl an Beteiligten abgestimmt und koordiniert werden.
Hohe Kostenlast in Eigentumswohnanlagen
Nach Ansicht des Verbands federn die bestehenden Förderprogramme die hohe Kostenlast nicht ausreichend ab, die die Modernisierung eines großen Mehrparteienhauses mit sich bringt. „Bei der Formulierung des GEG hat das politische Berlin offensichtlich nicht ausreichend bedacht, welche enormen Kosten auf Eigentümer in Wohnungseigentümergemeinschaften zukommen“, sagte Meier auf der Veranstaltung. Die Erfahrung der rund 800 Verbandsmitglieder zeige, dass viele mit der Finanzierung umfassender Sanierungsmaßnahmen überfordert seien. Hinzu kommen hohe Zinsen und Baukosten, die auch im Bestand Probleme bereiten.
Über den BVI
Der BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e. V. vertritt professionelle Unternehmen aus der Immobilienverwaltung. Dem Verband gehören rund 800 Hausverwaltungen an, die über 1,4 Millionen Einheiten betreuen und damit rund 15% des Bestandes an Eigentumswohnungen in Deutschland.
Quelle: Bundesverband für die Immobilienwirtschaft (sw)
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