• Am 15. Mai 2022 standen bundesweit 1,9 Millionen Wohnungen leer
  • Etwas mehr als ein Drittel (38 %) der leerstehenden Wohnungen zum Bezug verfügbar

Bundesweit standen am 15. Mai 2022 rund 1,9 Millionen Wohnungen leer. Wie die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder nach den Ergebnissen des Zensus 2022 weiter mitteilen, entspricht das einer Leerstandsquote von 4,3 %.

“Von allen leerstehenden Wohnungen stehen über die Hälfte seit mindestens einem Jahr leer”, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

“Etwas mehr als ein Drittel aller leerstehenden Wohnungen waren innerhalb der nächsten drei Monate zum Bezug verfügbar.” Das entspricht etwa 700 000 Wohnungen (38 % aller leerstehenden Wohnungen).

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Bei älteren Wohnungen mit Baujahr vor 1919 stehen zwei Drittel (66 %) der leerstehenden Wohnungen seit mindestens einem Jahr leer. Unter den neuesten Wohnungen mit Baujahr nach 2015 sind es gut ein Drittel (34 %). In Hamburg und Berlin steht etwa jede dritte (35 beziehungsweise 29 %), in Sachsen-Anhalt und Thüringen jeweils fast zwei Drittel (64 beziehungsweise 68 %) der leerstehenden Wohnungen 12 oder mehr Monate leer.

Jede fünfte nicht bewohnte Wohnung (20 %) steht weniger als 3 Monate leer. Dabei unterscheidet sich der Anteil von “kurzem Leerstand” deutlich zwischen den Regionen: in Berlin sind es 41 %, in Sachsen-Anhalt und Thüringen 13 %.

Etwas mehr als ein Drittel der leerstehenden Wohnungen zum Bezug verfügbar

Bundesweit waren von allen leerstehenden Wohnungen nur etwas mehr als ein Drittel (38 %) innerhalb der nächsten drei Monaten für einen Bezug verfügbar, unabhängig davon, wie lange die Wohnungen schon leer stehen. In den Stadtstaaten Hamburg (52 %), Bremen (54 %) und Berlin (61 %) ist dieser Anteil deutlich höher. Je älter eine leerstehende Wohnung ist, desto seltener ist sie sofort wieder vermietbar: Der Anteil der für den Bezug verfügbaren Wohnungen in den ältesten Gebäuden mit Baujahr vor 1919 ist mit 28 % deutlich geringer als in den neuesten Gebäuden mit Baujahr ab 2016 (60 %).

Für fast jede vierte leerstehende Wohnung (24 %) waren Baumaßnahmen oder Sanierungen vorgesehen oder fanden zum Zeitpunkt der Erhebung statt. Baumaßnahmen werden unterschiedlich häufig als Grund für Leerstand genannt: in Bremen in 19 % und in Thüringen in 27 % der Fälle. Leerstände in Gebäuden von vor 1919 sind mit 30 % stärker auf geplante Baumaßnahmen zurückzuführen als Leerstände in Gebäuden mit Baujahr 2010 bis 2015 mit 14 %. Geplante Abrisse von leerstehenden Wohnungen machen bundesweit nur etwa 4 % aus, 7 % in Hamburg und nur gut 1 % in Bremen.

Methodische Hinweise:

Der Zensus ist darauf ausgelegt, bundesweit vergleichbare Ergebnisse zu einem Stichtag zu liefern. Dabei sollen die Befragten so wenig wie möglich belastet werden. Beim Zensus 2022 kam, wie schon beim Zensus 2011, ein registergestütztes Verfahren zum Einsatz. Das bedeutet, dass bereits vorhandene Verwaltungsdaten – insbesondere aus den Melderegistern – genutzt wurden. Die zu befragenden Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer wurden unter anderem aus den Grundsteuerdaten ermittelt. Befragungen wurden dort eingesetzt, wo Verwaltungsdaten nicht oder nicht in ausreichendem Umfang oder ausreichender Qualität vorhanden sind. Bundesweit wurden rund 12 % der Bevölkerung bei der Haushaltebefragung befragt. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung haben rund 23 Millionen Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Auskünfte zu ihren Immobilien erteilt, ebenso wie rund 8 000 Wohnungsunternehmen. Dabei wurde erstmals auch nach der Miete, der Heizenergie sowie den Gründen und der Dauer von Leerständen gefragt. Informationen zum Ablauf des Zensus 2022 bietet auch das Factsheet zum Ablauf der Befragungen.

Quelle: Statistisches Bundesamt – https://www.presseportal.de/pm/32102/5815704 (sw)

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