Steigende Mieten sind eng mit der Arbeitsplatzsituation verbunden, hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer neuen Studie herausgefunden.

Typischerweise steigen die Mieten dort, wo es viele Jobs gibt, und umgekehrt sinken die Wohnkosten, wo Arbeit fehlt.

Doch dieser Zusammenhang gilt nicht überall. Das Institut hat überraschende Ausnahmen gefunden.

In einigen der 156 Bezirke der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt, trotzdem gibt es dort noch immer viel bezahlbaren Wohnraum. Insgesamt haben die Wissenschaftler zwölf BA-Bezirke ermittelt, in denen die Mieten günstig sind und das Jobangebot hoch – von Schweinfurt über Montabaur bis Schwäbisch Hall.

In Jena beispielsweise liegen die Mieten etwa 20 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig gibt es 67 gemeldete offene Stellen pro 100 Arbeitslose. Da aber nur jeder zweite Job bei der BA gemeldet wird, liegt die tatsächliche Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze deutlich über der offiziellen Arbeitslosenzahl.

Am anderen Ende der Skala hat das IW sieben BA-Bezirke identifiziert, in denen das Wohnen sehr teuer ist, obwohl dort im Verhältnis zur Arbeitslosenzahl kaum Jobs angeboten werden – beispielsweise Hamburg, wo die Mieten 36 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen, es aber nur 39 gemeldete Stellen auf 100 Arbeitslose gibt.

Oder Berlin Mitte, wo sogar 52 Prozent mehr für die Miete fällig werden als im deutschen Durchschnitt, aber nur 25 potenzielle Arbeitsplätze für 100 Arbeitslose gemeldet sind.

Städte, in denen der Arbeitsmarkt stark ist und der Wohnungsmarkt angespannt, entwickeln starke Pendlerströme, weil die Wohnungssuchenden den hohen Preisen ausweichen.

Eine Analyse der Quantum Research Unit hat ergeben, dass alle Top 7-Städte Deutschlands in den letzten Jahren zumindest gegenüber dem unmittelbar angrenzenden Umland Wanderungsverluste hinnehmen mussten.

Steile Kauf- und Mietpreisgefälle zwischen Metropolen und Umland erzeugen einen Schub der Suburbanisierung, wodurch Pendlerzahlen und -distanzen zunehmen.

Quelle: Ownersclub (sw)

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