Vergangene Woche veröffentlichte der BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft sein neu aufgelegtes Verbandsprogramm. Dort erklärt er, welche politischen Positionen er vertritt und welche Ziele er für die Immobilienwirtschaft verfolgt.
In dem achtseitigen Dokument geht es vor allem um die Haltung des BVFI zu aktuellen politischen Themen der Branche. Der Verband mahnt nachdrücklich Änderungen bei der Gesetzgebung in der Wohnungspolitik an. „Es müssen an vielen Ecken und Enden dringend Stellschrauben gedreht werden, damit wir zum Wohle von Eigentümern und Mietern endlich zu akzeptablen Ergebnissen kommen“, so Jürgen Engelberth, Vorstandsvorsitzender des BVFI. „Hier werden wir mit der Politik einen intensiven Dialog führen.“ Zur besseren Durchsetzung der Anliegen der Immobilienwirtschaft tritt er für eine engere Kooperation aller Interessenvertretungen der Branche ein. Außerdem legt der Verband dar, wie er die Branchenteilnehmer im Umgang mit den stets neuen Herausforderungen am Markt unterstützt. „Unsere Aufgabe ist es, unsere Mitglieder auf ihrem Weg in die Zukunft tatkräftig zu begleiten, auch mit Tipps für die Praxis, in organisatorischen Dingen oder bei der Qualifizierung und Weiterbildung.“
Kampf für höhere Eigentumsquote, Grundrecht auf Eigentum
Zu den Hauptforderungen des BVFI Verbandsprogramms gehört der Abbau von bürokratischen Hemmnissen, Verordnungen und Gesetzen, die die Entwicklung der Branche behindern und zudem Kostentreiber sind. Der Verband bekennt sich zum Kampf um eine Erhöhung der Wohneigentumsquote in Deutschland, nur so könne man der Gefahr von Altersarmut effektiv begegnen. Er fordert unter anderem die Einführung eines Eigenkapitalersatzdarlehens, die Rücknahme der Erhöhungen der letzten Jahre bei der Grunderwerbsteuer, leichtere Zugänge zu Hypothekendarlehen und staatliche Hilfsprogramme wie Maßnahmen zur Bauförderungen oder Bürgschaften. Die Baukosten müssten gesenkt werden und selbstverständlich müsse auch der Bau von Einfamilienhäusern weiterhin möglich sein. Das Grundrecht auf Eigentum sieht der BVFI durch gesetzliche Beschneidungen wie die Mietpreisbremse oder angedrohte Enteignungen gefährdet, solchen Maßnahmen tritt er energisch entgegen. Außerdem hält er eine Modernisierung bei der Erstellung der Mietspiegel für erforderlich. Kritik übt er am aktuellen Geldwäschegesetz, das die Branche in unangemessener Weise zur Detektivarbeit verpflichte. In den erneuten Forderungen der Politik rund um die Maklercourtage sieht der BVFI einen erheblichen Eingriff in die Vertragsfreiheit, er wird sich energisch und entschlossen gegen solche Ansinnen stellen, die die Existenzgrundlage tausender Unternehmen gefährden.
Sachkundenachweis
Der BVFI mahnt in seinem Programm außerdem die Einführung eines bundesweit geltenden Sachkundenachweises für Immobilienmakler an, wie er bereits ohne großes Resultat vor der letzten Bundestagswahl in Berlin diskutiert wurde. Der BVFI stellt in diesem Zusammenhang eine Transparenzoffensive bezüglich der tatsächlich erbrachten Dienstleistungen eines Maklers in Aussicht und unterstützt Maßnahmen zur Absicherung der Maklerbranche gegenüber digitalen Monopolisten. Der Abmahnindustrie wird der Kampf angesagt.
Quelle: BVFI
Der BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft e.V. hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Verbände für die Immobilienbranche entwickelt. Er wurde 2011 in Frankfurt am Main gegründet und vertritt die Interessen von Immobilienunternehmern, -investoren sowie -maklern. Für seine Mitglieder bereitet der Verband eine Vielzahl von gesetzlichen Änderungen und die Ergebnisse einer lebhaften Rechtsprechung praxisnah auf. Daneben bietet der BVFI eine Vielzahl von Informations- und Vernetzungsmöglichkeiten, Events sowie Maßnahmen zur Weiterbildung und Vertriebsunterstützung.
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