Einen ersten Bericht zur Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vorgelegt. Demnach lassen sich die Schäden an Gebäuden und Infrastruktur erst grob bestimmen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat den versicherten Schaden auf vier bis fünf Milliarden Euro geschätzt.

Die Forscher haben sich mit der Frage beschäftigt, wie sich Hochwassergefahren vorab besser abschätzen lassen. Im aktuellen Fall führten enorme Niederschlagsmengen dazu, dass beispielsweise der Pegel an der Ahr seinen bisherigen Rekord von 3,71 Meter im Jahr 2016 deutlich überstieg. Überflutungsbedingt fiel die Messstation bei einem Wert von 5,05 Metern allerdings aus. Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz kalkulierte aus Modellrechnungen für die Katastrophennacht einen Pegel von bis zu sieben Metern.

Aus meteorologischer Perspektive führten verschiedene Faktoren zu den extrem hohen Niederschlagssummen. „Innerhalb von 48 Stunden fiel in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mehr Regen, als dort üblicherweise im gesamten Monat Juli niedergeht“, berichtet Professor Michael Kunz.

Um die Überflutungsflächen abzuschätzen, kombinierte das Forschungsteam Satellitendaten mit Luftaufnahmen von (Amateur-)Drohnen und Helikoptern sowie Fotos aus sozialen Medien. Danach befinden sich in den betroffenen Gebieten knapp über 19.000 Gebäude mit einem Wert von rund neun Milliarden Euro. Die Forschenden beziffern den Gesamtschaden auf eine Summe zwischen elf und 24 Milliarden Euro.

Schäden aus Überschwemmungen, Rückstau oder auch Schneedruck können mit der so genannten Elementarschadenversicherung versichert werden. Elementarschäden sind Schäden, die durch das Wirken der Natur hervorgerufen werden. Je nach Art des Schadens greift die Wohngebäude-, die Hausrat- oder die Elementarschadenversicherung. In Deutschland sind nur rund 46 Prozent aller privaten Hauseigentümer gegen Schäden durch Naturgefahren versichert.

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