Strom wird immer teuer. Aktuell liegt der Neukundenpreis für Haushaltsstrom in der Grundversorgung bei 34,77 Cent pro kWh und 34,68 Cent pro kWh beim günstigsten Alternativanbieter. Und die sonst übliche Ersparnis von mehreren hundert Euro bei einem Anbieterwechsel ist aktuell nicht mehr vorhanden.
Das Verbraucherportal “Stromauskunft” hat in einer umfangreichen Langzeitstudie die Strompreise für Verbraucher seit dem Jahr 2014 untersucht und dazu die Grafik “Strompreisentwicklung in Deutschland” erstellt.
Die Grafik zeigt auf einen Blick das derzeitige Dilemma am Strommarkt. Während im Normalfall für Verbraucher viele attraktive Wechselmöglichkeiten mit einer hohen Ersparnis vorhanden sind, sind aktuell keine günstigen Tarife mehr zu finden. Neukunden zahlen für die günstigsten Tarife derzeit genauso viel wie in der sonst deutlich teureren Grundversorgung.
Insbesondere die Preise für die günstigen Stromtarife haben sich zum Ende des Jahres stark verteuert. Von 26,36 Cent pro Kilowattstundeim Juni 2021 ist der Preis auf 34,84 Cent im November 2021 angestiegen. Das ist ein Preisanstieg von 32 % in 5 Monaten.
Die Hauptursache für diesen Anstieg sind deutlich höheren Großhandelspreise an der Leipziger Strombörse. Diese wiederum sind so hoch, da die Preise für Erdgas und Steinkohle stark gestiegen sind. Gleichzeit ist die Nachfrage nach Strom gestiegen und der Anteil des regenerativ erzeugten Stroms gesunken. Die dadurch entstehende Stromlücke wird unter anderem durch Kohle Kraftwerke geschlossen, der den Strom durch CO2-Emissionszertifikate verteuert.
Für Verbraucher mit einem bestehenden günstigen Vertrag sieht StromAuskunft.de aktuell keinen Handlungsbedarf. Kunden, die eine deutliche Preiserhöhung erhalten haben, sollten dagegen von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, die Preise vergleichen und ggf. erstmal in einen Vertrag mit einer kurzen Laufzeit wechseln. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt wieder günstige Angebote auf dem Markt sein, können Kunden kurzfristig wechseln.
Langfristig werden die Preise aber wohl eher weiter steigen. Die EEG-Umlage sinkt zwar deutlich, doch die Netzgebühren werden im kommenden Jahr teurer und der Strombedarf in Deutschland steigt langfristig an. Die Bundesregierung erwartet einen Anstieg um 11 Prozent bis zum Jahr 2030.
Quelle: StromAuskunft (sw)
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