Im Koalitionsvertrag hatte die neue Bundesregierung angekündigt, einen digitalen Gebäuderessourcenpass einzuführen, ohne diesen inhaltlich näher zu konkretisieren. Was dieser inhaltlich umfassen sollte, hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. jetzt als Vorschlag veröffentlicht und zur Diskussion gestellt.
Der Energieausweis hat sich im Gebäudebereich in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert. Dieser betrachtet jedoch nicht die für den Klimaschutz so wichtige Zielgröße der CO2-Emissionen und fokussiert auf die Nutzungsphase einer Immobilie. Die Konstruktion und die dort entstandenen negativen Umweltwirkungen sind ausgespart. Hier setzt die Idee eines Gebäuderessourcenpasses an.
Der Gebäuderessourcenpass soll Grundlagen schaffen, um den Einsatz grauer Energie sowie die Lebenszykluskosten genauer betrachten zu können. Ein weiteres Ziel ist es, auch im Gebäudebereich zu einer Kreislaufwirtschaft zu kommen. „Diese Ankündigung hat uns gefreut, weil sie genau die Zielsetzungen unterstützt, für die wir uns seit 15 Jahren einsetzen“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der Non-Profit-Organisation DGNB.
In dem Ressourcenpass sollen individuell für jedes Gebäude die wesentlichen Informationen rund um den Ressourcenverbrauch, die Klimawirkung und die Kreislauffähigkeit transparent angegeben werden. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung des jetzt präsentierten Entwurfs hat die DGNB sich an übergeordneten Bereichen orientiert.
Zu Beginn steht die Abfrage von allgemeinen Informationen zur Immobilie wie Standort, Baujahr und Art der Bauweise. Des Weiteren soll unter anderem die Gesamtmasse des Gebäudes erfasst werden. Ein wesentlicher Fokus des Instruments liegt auf Angaben zu den verbauten Inhaltsstoffen sowie zur Verwendung zirkulärer Wertstoffe. Eine Auflistung der eingesetzten Materialarten ist ebenso gefragt wie Angaben zum Einsatz kritischer Inhaltsstoffe. Neben den Bau- und Abbruchabfällen wird auch der Anteil nachwachsender Rohstoffe sowie wieder verwendeter oder recycelter Materialien erfasst.
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Bildquelle: © DGNB Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen