In vielen Bundesländern greift bald eine Solarpflicht. Doch gerade bei öffentlichen Gebäuden besteht häufig noch Nachholbedarf: So könnten etwa alleine die Landtage von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bis zu 265 Haushalte versorgen und Strom im Wert von 327.000 Euro pro Jahr sparen.

Die Landtage von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen könnten zusammen bis zu 798.600 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren. Damit würde die Landespolitik nicht nur ein entscheidendes Zeichen für die Energiewende setzen, sondern auch jede Menge Geld sparen. Die Solarplattform Otovo analysierte das Installationspotential auf den Dächern des Stuttgarter Landtags, des Leineschlosses in Hannover sowie des Hauses des Landtags in Düsseldorf und kam auf eine enorme Summe: Die Landesregierungen könnten jährlich rund 327.000 Euro an Stromkosten sparen* – oder mit den 2183 verbauten Modulen genug Strom für bis zu 265 Haushalte** ins Netz einspeisen. Hochgerechnet auf die übliche Lebensdauer einer Solaranlage (mindestens 30 Jahre) ließen sich die Stromkosten sogar um knapp 9,8 Millionen Euro reduzieren.

Die Berechnungen sind dabei kein reines Zahlenspiel. In allen genannten Bundesländern gilt spätestens ab 2023 eine Solarpflicht für öffentliche Liegenschaften.

Die Einsparmöglichkeiten der Bundesländer im Einzelnen

Baden-Württemberg

Der baden-württembergische Landtag könnte jährlich bis zu 283.200 Kilowattstunden Solarstrom produzieren. Damit könnte die Landespolitik nicht nur ein entscheidendes Zeichen für die Energiewende setzen, sondern auch jede Menge Geld sparen. Die Solarplattform Otovo analysierte das Installationspotential auf dem Dach des Landtags in Stuttgart und kam auf eine enorme Summe: Die Regierung in Baden-Württemberg könnte jährlich rund 116.000 Euro an Stromkosten sparen* – oder mit den 746 verbauten Modulen genug Strom für mehr als 94 Haushalte** ins Netz einspeisen. Hochgerechnet auf die übliche Lebensdauer einer Solaranlage (mindestens 30 Jahre) ließen sich die Stromkosten sogar um knapp 3,5 Millionen Euro reduzieren.

746 Solarpaneele würden auf das Dach des baden-württembergischen Landtags passen.

Ab 2023 gilt in dem Bundesland eine Solarpflicht für alle Wohn- und Nichtwohngebäude (bei Dachsanierungen). Zwar spielen ästhetische Aspekte bei dem 1961 erbauten Haus des Landtags eine große Rolle. Doch nach einer Novelle des Denkmalschutzes aus dem Juli 2022 sollte der Installation einer Solaranlage nichts mehr im Wege stehen. “Im Zuge der Einsparmaßnahmen wird derzeit der Einbau einer Solaranlage geprüft”, heißt es dazu aus der Landesregierung.

Bildquelle/Fotograf: 123rf-127712459_m/Wichien Tepsuttinun

Niedersachsen

866 Solarpaneele würden auf das Dach des niedersächsischen Landtags passen.

Der Landtag von Niedersachsen könnte bis zu 300.600 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren. Damit könnte die Landespolitik nicht nur ein entscheidendes Zeichen für die Energiewende setzen, sondern auch jede Menge Geld sparen. Hier wurde das Installationspotential auf den Dächern des Leineschlosses in Hannover analysiert. Man kam auf eine enorme Summe: Die Landesregierungen könnten jährlich rund 123.000 Euro an Stromkosten sparen* – oder mit den 866 verbauten Modulen genug Strom für bis zu 100 Haushalte** ins Netz einspeisen. Hochgerechnet auf die übliche Lebensdauer einer Solaranlage (mindestens 30 Jahre) ließen sich die Stromkosten sogar um knapp 3,7 Millionen Euro reduzieren.

Bereits 2020 erklärte Finanzminister Reinhold Hilbers in einer Presseerklärung: “Seit 2017 bezieht Niedersachsen für landeseigene Gebäude 100 % Ökostrom. Nun wollen wir den nächsten Schritt gehen und die Dächer unserer Gebäude für Photovoltaik-Anlagen nutzen.” Und tatsächlich werde “im Zuge energetischer Maßnahmen für den historischen Kopfbau und den Kammerflügel des Leineschlosses derzeit auch die Installation einer großflächigen Photovoltaikanlage geprüft”, wie die niedersächsische Regierung auf Anfrage mitteilt. In Niedersachsen gilt ab 2023 eine Solarpflicht für Gewerbeimmobilien, neugebaute Privathäuser müssen ab 2025 solar bestückt werden.

Bildquelle/Fotograf: Pixabay-g6c23b27ea_1920_Seagul

Nordrhein-Westfalen

571 Solarpaneele würden auf das Dach des nordrhein-westfälischen Landtags passen.

Der nordrhein-westfälische Landtag könnte jährlich bis zu 214.800 Kilowattstunden Solarstrom produzieren. Mit einer Solaranlage auf dem Dach könnte die Landespolitik nicht nur ein entscheidendes Zeichen für die Energiewende setzen, sondern auch jede Menge Geld sparen. Auch hier wurde das Installationspotential auf dem 1.800 qm großen Dach des Landtags in Düsseldorf analysiert. Man kam auf eine enorme Summe: Die Regierung in NRW könnte jährlich rund 88.000 Euro an Stromkosten sparen* – oder mit den 571 verbauten Modulen genug Strom für bis zu 71 Haushalte** ins Netz einspeisen. Hochgerechnet auf die übliche Lebensdauer einer Solaranlage (mindestens 30 Jahre) ließen sich die Stromkosten sogar um mehr als 2,6 Millionen Euro reduzieren. Für öffentliche Liegenschaften gilt in dem Bundesland ab 2023 eine Solarpflicht.

Quelle: Otovo (sw)

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