Handwerker auf großen Baustellen im VOB-Projektgeschäft sind regelmäßig Ungerechtigkeiten ausgesetzt. Ein Beispiel dafür stellt der Bau des neuen Terminals am Frankfurter Flughafen dar. Verzögerungen und Planungsfehler bestimmen den Alltag, doch wer muss am Ende die Konsequenzen tragen? Nicht die Planer, sondern die Handwerker: Unschuldig an den Verzögerungen wurden sie mit minimalen Zahlungen abgespeist. Sie mussten monatelang untätig ausharren und damit die Fehler anderer ausbaden.
“Handwerker sind keine Bittsteller, sondern Unternehmer”, erklärt Andreas Scheibe mit Nachdruck. “Sie müssen ihre Ansprüche konsequent und selbstbewusst vertreten, um das zu erhalten, was ihnen zusteht.” Der Projektexperte weiß, mit welchen Problemen Handwerker speziell beim Bau öffentlicher Gebäude immer wieder konfrontiert werden – und wie sie am besten dagegen vorgehen. Er betreut inzwischen auch mehrere Handwerker, die in Frankfurt tätig sind. “Mittlerweile verdienen sie auch an Baubeginnverschiebungen und Bauablaufstörungen. Denn was viele vergessen: Die allgemeinen Geschäftskosten der Handwerker laufen auch bei stehender Baustelle weiter – die Sicherstellung der Liquidität ist daher extrem wichtig.”
Wie Handwerker trotz aller Hindernisse die ihnen zustehenden Forderungen zuverlässig durchsetzen, erklärt Andreas Scheibe in diesem Experten-Ratgeber.
Trotz Stillstand korrekt abrechnen
Es ist ein Ärgernis, doch keine Seltenheit: Häufig verzögert sich der Starttermin eines Bauprojekts um mehrere Monate. Trotzdem müssen Handwerksunternehmen in diesem Zeitraum ihre Fachkräfte einsatzbereit halten. Dadurch fallen Kosten für den Auftraggeber an, selbst wenn der Stillstand die vereinbarte Leistungserbringung unmöglich macht. Dass es dadurch rasch zu Unstimmigkeiten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer kommt, überrascht kaum.
Handwerker dürfen jetzt dennoch keine Kompromisse eingehen und Geld verschenken. Vielmehr gilt es, einen ausreichend hohen Bauzeitnachtrag zu erstellen. Der Verrechnungslohn pro Stunde muss dabei angemessen kalkuliert werden. Eine bauablaufbezogene Darstellung braucht es bei einem Bauprojekt mit 100-prozentigem Stillstand dabei nicht.
Alle relevanten Fakten sorgsam dokumentieren
Wer arbeiten möchte, aber aufgrund einer Verzögerung schlicht nicht kann, muss dennoch korrekt abrechnen. Auftraggeber sind darüber selten begeistert. Daher kennt ein Großteil der Handwerker das Argument, dass sie bis zum Projektstart auch einfach einen Füllauftrag hätten annehmen können. Mit diesem Widerstand ist zu rechnen.
Handwerker sollten daher alle relevanten Daten sorgsam dokumentieren. Außerdem ist es ratsam, sich mental auf Verhandlungen mit dem Auftraggeber einzustellen. Überzeugende Argumente helfen dabei, die eigene unternehmerische Position zu bekräftigen. Es ist also extrem wichtig, die berechtigten Forderungen nicht nur faktisch belegen zu können. Handwerker müssen sie auch durchsetzen wollen.
Bei Zahlungsverzögerungen nicht abwarten, sondern handeln
Wenn Forderungen nicht oder nur extrem verzögert bezahlt werden, ist das ein Problem. Es entsteht zum Beispiel dann, wenn Handwerker sämtliche Rechnungen an den Planer geschickt haben. Leitet er diese nicht an den Auftraggeber weiter, überrascht ein ausbleibender Zahlungseingang kaum. Handwerker sollten also unbedingt selbst aktiv werden und nachfragen, ob alle Rechnungen bei den richtigen Personen vorliegen. Überraschend oft ist das nämlich nicht der Fall, wodurch Forderungen unnötig lange offen bleiben.
Quelle: Continu-ING GmbH (sw)
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