Die Sehnsucht nach einem eigenen Plätzchen unter freiem Himmel kann vor allem in kleinen Wohnungen durch einen fehlenden Balkon unerfüllt bleiben. Doch bevor man sich damit abfindet, auf einen eigenen Platz im Freien zu verzichten, kann man einen Blick auf eine spannende Lösung werfen: den Anbaubalkon.
“Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass so etwas wie Anbaubalkone überhaupt existiert. Balkone können nachgerüstet werden – das erhöht das Wohlbefinden und auch den Wert der Wohnung”, sagt Romy Bühner-Pohle. Sie hat 20 Jahre Erfahrung im Stahl- und Balkonbau und verrät in diesem Artikel, was man beim Anbaubalkon beachten muss.
Tipp 1: Baugenehmigung einholen
Bei der Selbstmontage von Balkonen sind einige Überlegungen anzustellen. Zunächst empfiehlt es sich, beim zuständigen Bauamt anzufragen, ob für den geplanten Balkonanbau eine Baugenehmigung erforderlich ist. In vielen Fällen, insbesondere an Einfamilienhäusern, ist das nicht der Fall. Falls jedoch eine Genehmigung erforderlich ist, kann sie von einem bauvorlageberechtigten Bauingenieur oder Architekten beantragt werden.
Tipp 2: Tragfähigkeit der Fundamente überprüfen
Es ist ratsam, zu überprüfen, ob im geplanten Bereich für den Balkon ausreichend tragfähige Fundamente erstellt werden können. In den meisten Fällen sind schmale Streifenfundamente ausreichend, um die Stabilität des Balkons zu gewährleisten. Bei der Fundamentierung sollte auf einen stabilen und frostfreien Untergrund geachtet werden. Hierbei ist eine Mindesttiefe von 80 Zentimetern erforderlich. In den meisten Fällen sind die Fundamente unbewehrt – und können daher direkt im angrenzenden Erdreich betoniert werden.
Tipp 3: Balkontür installieren
Die Installation der Balkontür sollte vor der eigentlichen Balkonmontage erfolgen – ebenso wie alle anderen geplanten Umbauten. Der Bereich an der Fassade, an dem der Balkonrahmen angebracht werden soll, sollte über einen tragfähigen Untergrund verfügen, da der Balkon am Gebäude verankert wird. Das ist normalerweise unproblematisch, da sich Balkone in der Regel im Bereich der Geschossdecke befinden. Die Wahl des geeigneten Verankerungssystems hängt von den Eigenschaften des Untergrunds ab.
Tipp 4: Das richtige Material auswählen
Die Materialauswahl für Balkone kann je nach Budget und Vorlieben variieren. Holz erfordert in der Regel mehr Pflege. Im Vergleich zu Stahl und Aluminium hat es außerdem eine begrenzte Lebensdauer. Aluminium ist zwar ästhetisch ansprechend, aber auch kostenintensiver. Zudem ist es weniger für die Selbstmontage geeignet. Für nachträgliche Balkonanbauten eignen sich daher feuerverzinkte Stahlbalkone besonders gut, denn sie sind langlebig und anpassungsfähig. Darüber hinaus können selbst während der Montage problemlos kleine Anpassungen vorgenommen werden. Stahlbalkone benötigen keine zusätzliche Beschichtung, da die Feuerverzinkung bereits einen effizienten Korrosionsschutz bietet. Falls gewünscht, können sie jedoch in einer beliebigen RAL-Farbe beschichtet werden. Bodenbeläge aus Holz sind nicht nur besonders wirtschaftlich, sondern strahlen auch eine natürliche Wärme aus. Zudem können sie bei Bedarf einfach ausgetauscht werden, ohne dass Änderungen an der Strahlkonstruktion vorgenommen werden müssen. Stahlbalkone sind als Bausatz erhältlich und ermöglichen daher eine Eigenmontage.
Tipp 5: Selbstmontage vorbereiten
Eine sorgfältige Vorbereitung erleichtert die Selbstmontage des Balkons erheblich. Zunächst ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Bauteile leicht von Hand montierbar sind und keine aufwändigen Hebewerkzeuge benötigt werden. Modular aufgebaute Balkone mit leichtgewichtigen Bauteilen erleichtern die Montage, so dass auch große Balkone mit drei bis vier Helfern von Hand montiert werden können. Am Tag der Montage sollten alle erforderlichen Werkzeuge griffbereit sein. Je nach Montagehöhe sollte außerdem ein Montagegerüst zur Verfügung gestellt werden. Bei der Montage ist es wichtig, sich an die Montageanleitung des Herstellers zu halten.
Tipp 6: Sich an Experten wenden
Die Zusammenarbeit mit Experten bietet zahlreiche Vorteile. Zum einen können sie Bauherren bei der Beschaffung der erforderlichen Unterlagen für den Genehmigungsantrag unterstützen. Zum anderen wird der gesamte Prozess von der Genehmigung bis hin zur Fertigstellung des Balkons fachkundig begleitet, was dabei helfen kann, erhebliche Kosten zu sparen.
Quelle: deinBalkon.de GmbH (sw)
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