Knapp die Hälfte deutscher Unternehmen verfolgt dieses Jahr eine konservative Personalpolitik. Doch immerhin erwarten 28 % der Betriebe Personalwachstum. Auch Gehälter sollen im Schnitt um 4,7 % steigen.
Neues Jahr, neue Kolleg:innen? Zumindest nicht über die natürliche Fluktuation im Unternehmen hinweg. Denn 49 % der Unternehmen geben in der aktuellen ifo-Personalleiterbefragung Q4 2024 an, dass ihr Personalbestand im ersten Halbjahr 2024 gleichbleiben wird. 28 % rechnen hingegen mit mehr Personal, während fast ein Fünftel (18 %) der Betriebe einen Abbau von Stellen plant.
Doch beim Thema Gehalt können sich Arbeitnehmer:innen freuen. Dieses Jahr werden die Löhne voraussichtlich für die meisten von ihnen steigen: 82 % der befragten Unternehmen gehen hiervon aus und erwarten eine Steigerung um im Durchschnitt 4,7 %. Während 72 % der Kleinunternehmen von steigenden Löhnen ausgehen, sind es in mittleren Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten acht von zehn (82 %), ab 250 Mitarbeitenden schon neun von zehn (91 %) und in großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden sogar 97%.
Bewerbermarkt fordert Unternehmen heraus
Obwohl der Personalbestand in vielen Unternehmen nicht wächst, sind weiterhin fast alle Personalverantwortlichen auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden. Aktuell suchen lediglich 6 % nicht. Aber trotz steigender Gehälter sind neue Mitarbeitende nicht leicht zu finden. 54 % der Befragten, die Personal suchen, verspüren einen Bewerbermangel – und das in ähnlichem Umfang in Industrie, Handel und der Dienstleistungsbranche. Bei der Unternehmensgröße zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Während 60 % der Großunternehmen (ab 500 Mitarbeitenden) einen Bewerbermangel feststellen, tun dies lediglich 39 % der mittelständischen Betriebe (250 – 499 Mitarbeitende).
Weiterbildung der eigenen Belegschaft als Antwort auf Bewerbermangel
Beim anhaltenden Arbeitskräftemangel halten 54 % der befragten Personaler Qualifizierung und Weiterbildung für den künftigen Erfolg ihres Unternehmens für immer wichtiger. “Dieses Ergebnis ist sehr positiv, denn eine bisher noch nicht ausreichend genutzte Option, dem Mangel an qualifizierten Bewerbern zu begegnen und das Wachstumspotenzial zu steigern, liegt in der Weiterbildung und Qualifizierung – vor allem im Umgang mit digitalen Technologien. Durch die Investition in die eigenen Mitarbeitenden können Unternehmen zukünftige Wertschöpfungsquellen mit ihrem vorhandenen Personal erschließen und gleichzeitig die Mitarbeiterbindung stärken”, so Dr. Christoph Kahlenberg, Manager Randstad Akademie & Arbeitsmarktprojekte bei Randstad Deutschland.
Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2023, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen des vierten Quartals 2023 konzentrieren sich auf die Bewertung der politischen Rahmenbedingungen seitens der Wirtschaft.
Quelle: Randstad Deutschland (sw)
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